Der Tattoo-Heilungsprozess

So heilt dein Tattoo – und so pflegst du es nach dem Stechen.

Ein Tattoo ist eine Wunde, die gut versorgt werden möchte. Unsere Hautexperten erklären dir, was während des Tattoo-Heilungsprozesses passiert, und verraten dir Dos and Don’ts für die Wundversorgung.

Warum sind die ersten Tage mit dem neuen Tattoo so entscheidend?

Bei jeder Tätowierung kommt es zu einer Verletzung der Haut durch viele einzelne Einstiche der Tätowiernadeln. Dadurch wird sowohl die oberste Hautschicht (Epidermis) als auch die darunterliegende, durchblutete Dermis verletzt. Die wichtige Hautbarriere, die deinen Körper vor dem Eindringen von Fremdstoffen schützt, ist dadurch gestört. Gleichzeitig werden mit der Tattoo-Farbe neben den reinen Farbpigmenten auch Lösungsmittel und Hilfsstoffe in die Haut eingebracht. 

Wie bei jeder anderen Verletzung der Haut kommt es nach dem Tätowieren zu einer Aktivierung des Immunsystems und zum komplexen Prozess der Wundheilung. Die Blutung wird gestoppt, Fremdkörper werden abgewehrt und die Hautbarriere wird schnellstmöglich wiederhergestellt. Diese Vorgänge laufen in unterschiedlichen Phasen ab. In jeder Phase kannst du selbst etwas tun, um die Regeneration zu unterstützen und dafür zu sorgen, das Kollagen-Fasernetz deiner Haut mit den eingelagerten Farbpigmenten zu stärken. Was genau, erklären wir dir jetzt.

Was passiert in der
Reinigungsphase?

Bei einer normal ablaufenden Wundheilung deines Tattoos werden zunächst die verletzten Blutgefäße verschlossen. Gleichzeitig tritt im Wundbereich vermehrt Wundsekret aus. Dadurch versucht der Körper, die Wunde zu reinigen und Fremdstoffe und Bakterien auszuspülen. Es ist also völlig normal, dass nach dem Tätowieren mit dem Wundsekret auch Farbstoffe austreten. Lediglich die größeren, wasserunlöslichen Pigmente, die nicht von den Abwehrzellen abgebaut oder abtransportiert werden können, bleiben in der Haut.


Etwa 10 bis 18 Stunden nach der Hautverletzung beginnt die Wunde zu trocknen und bildet eine Kruste, die als natürlicher Wundschutz dient. Normalerweise tritt nach etwa 24 Stunden kein Wundsekret mehr aus. Bei einer sehr großflächigen Tätowierung kann das etwas länger dauern.

Gut zu wissen: Die Kruste kann nach Tätowierungen verfärbt sein. Bei Tattoos mit schwarzer Farbe hat die Kruste beispielsweise oft eine seltsam gräuliche Farbe. Vor allem bei farbigen Tattoos ist die Kruste nicht sehr ansehnlich. Der Grund sind Farbpigment-Partikel, die bei allen Tattoos mit dem Blut und Wundsekret abtransportiert werden.
Wichtig: Nicht an der Kruste kratzen.

Wie kann man den
Heilungsverlauf
in der Reinigungsphase unterstützen?

In der ersten Phase ist es wichtig, dass die ungeschützte Wunde abgedeckt ist und vor Verunreinigungen geschützt wird. Nur so kann die Selbstheilung ungestört und schneller ablaufen. Das Feuchthalten der entstandenen Krusten mit Tattoo-Salbe beschleunigt den Heilungsverlauf. Wir empfehlen die Verwendung von atmungsaktiven Pflastern.

DOS

  • Tattoo-Wunde nur mit sauberen Händen berühren
  • kleinere Wunden mit atmungsaktivem Pflaster mindestens 24 Stunden und bis zu drei Tage lang abdecken
  • Pflaster wechseln, wenn sich viel Wundflüssigkeit darunter gesammelt hat (ansonsten bis zu drei Tage drauflassen)

 

DON’TS

  • keine scheuernde, fusselnde Bekleidung oder Schmuck direkt auf dem Tattoo-Areal tragen
  • Berührungen des Tattoos mit ungewaschenen Händen vermeiden
  • Krusten nicht entfernen, nicht kratzen
  • keine Sauna- oder Schwimmbadbesuche, keine Sonnenbäder oder Solarienbesuche
  • keine körperlichen Anstrengungen (Sport) während der ersten 14 Tage

 

Für die Zeit direkt nach dem Stechen und die Pflege im Alltag hat unser Expert Circle eine detaillierte Tattoo-Pflegeanleitung erstellt.

 

 

Sport nach Tattoo: Warum lieber nicht?

Sport heißt Bewegung und somit Hautbewegung. Außerdem scheuert oftmals die Sportbekleidung. Schon allein deswegen sollte man dem frischen Tattoo in den ersten Tagen Ruhe gönnen – schließlich ist es eine große Schürfwunde. Das gilt nicht nur für das Tätowieren, sondern für alle medizinischen Eingriffe in die Haut. 

Hinzu kommt, dass durch das Schwitzen beim Sport die Blutgefäße weitgestellt werden. Das wiederum kann das Auftreten von Entzündungen hervorrufen.
 

Welche Komplikationen können in der Reinigungsphase auftreten?

Wie bei jeder Wundheilung sind je nach Größe und Stelle des Tattoos leichte Schmerzen, Spannungsgefühle und Rötungen normal. Dass dein Tattoo juckt, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich. Bei sehr starken Schmerzen, Fieber und Schüttelfrost besteht der Verdacht auf eine Wundrose durch Bakterien, die in die verletzte Haut eingedrungen sind. In diesen Fällen solltest du sofort einen Arzt oder eine Krankenhausambulanz aufsuchen.

Was passiert in der
Wiederaufbauphase?

Etwa einen Tag nach der Tätowierung beginnt der Wiederaufbau der Oberhaut (Epidermis), die sogenannte Reepithelialisierung. Dabei wird versucht, die geschädigte Hautbarriere möglichst schnell zu reparieren. Je nach Tiefe und Größe einer Wunde kann es mehrere Tage dauern, bis die Epidermis und damit die Hautbarriere komplett wiederhergestellt sind. Die Reepithelialisierung kommt schneller voran, wenn die vorhandenen Krusten feucht gehalten werden.

Gleichzeitig müssen die Einstiche in der Lederhaut wiederaufgefüllt werden. Spezielle Zellen (Fibroblasten) werden zur Einwanderung in die Wunde angeregt und bilden neues Bindegewebe. Es entsteht ein vorläufiger Wundverschluss durch ein Gewebe, das hellrot, glasig-transparent und feucht glänzend erscheint. Dieses ist noch sehr empfindlich.

In der letzten Wundheilungsphase, dem sogenannten Remodeling, wird die Bildung von neuem Kollagen und Elastin angeregt, um wieder ein starkes Kollagenfaser-Netzwerk aufzubauen. Je nach Größe der Verletzung kann diese Umbauphase mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.

Auch in dieser Wiederaufbauphase kannst du deiner Haut mit professionellen Tattoo-Pflegeprodukten helfen, schneller und schöner zu heilen, und so dafür sorgen, dass dein Tattoo lange brillante Farben und definierte Konturen behält.

Wie sollte man sich in der Wiederaufbauphase verhalten?

Frühestens nach dem vierten Tag ist die äußere Hautschicht, die Epidermis wiederhergestellt. Davor befindet sich die Haut noch in der Reinigungsphase und versucht eingedrungene Fremdkörper von unten nach oben auszuschleusen. Aufgrund aktueller Forschungsergebnisse empfiehlt der Beiersdorf Expert Circle, die Regeneration der Haut also erst ab Tag 4 zu unterstützen – durch mehrmals tägliches Eincremen der tätowierten Hautareale. Die Experten empfehlen parfümfreie, panthenolhaltige Cremes wie das SKIN STORIES Rapid Repair Balm, um den Wiederaufbau der Hautbarriere zu fördern.

Auch in der Umbauphase kannst du deine Haut weiterhin mit dem Rapid Repair Balm und zusätzlich mit unserer Daily Lotion stärken. Beide enthalten die InkGuard-Technology® mit Himbeerpflanzenextrakt. Dieser Wirkstoff kann die Bildung von Kollagen und Elastin anregen.

Welche Anzeichen stehen für eine Wundheilungsstörung?

Wenn deine Tattoo-Wunde auch in der Wiederaufbauphase nässt, eitert, besonders stark schmerzt, extrem gerötet ist und sich sehr heiß anfühlt, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. 

Wie lange dauert es, bis ein Tattoo verheilt ist?

10 bis 18 Stunden nach dem Stechen beginnt die Wunde zu trocknen. Nach etwa 24 Stunden tritt kein Wundsekret mehr aus. Je nach Größe des Tattoos ist die Hautbarriere, also die oberste Schicht der Haut, nach drei bis zehn Tagen wieder komplett hergestellt. Der komplette Wiederaufbau der Haut in der Dermis kann einige Wochen bis Monate dauern. Die Dermis ist die Hautschicht, in der die Farbpigmente eingelagert werden.

kann man die Regeneration der Tätowierten Haut beschleunigen?

Du kannst die Regeneration zumindest unterstützen. Und zwar ab Tag 4 nach dem Stechen durch mehrmals tägliches Eincremen der tätowierten Hautareale. Experten empfehlen parfümfreie, panthenolhaltige Cremes wie unser SKIN STORIES Rapid Repair Balm, um den Wiederaufbau der Hautbarriere zu fördern.

Wann sollte man das Pflaster oder die Folie vom Tattoo abmachen?

Nach 24 Stunden, wenn kein Wundsekret mehr austritt. Unter Umständen ist es sinnvoll, das Pflaster (oder die Tattoo-Folie) noch bis zu drei Tage auf dem Motiv zu lassen – dann solltest du es aber täglich wechseln.

Ab wann sollte man Tattoo-Pflegecreme benutzen?

Frühstens ab Tag 4 nach dem Stechen. Dann ist die äußerste Hautschicht, die Epidermis, wiederhergestellt. Davor befindet sich die Haut noch in der Regenerationsphase und versucht eingedrungene Fremdkörper, also die Tattoo-Farbe, von unten nach oben auszuschleusen.

FRAGEN ZU HAUT, TATTOOS ODER PFLEGE? HIER GIBT'S ANTWORTEN.

Präsentiert von unserem Expert Circle: Vom Heilungsprozess deines Tattoos bis zu perfekten Pflege - hier findest du den aktuellen Stand der Wissenschaft zu tätowierter Haut.