Meet the Artist | Pat | Fineline & Blackwork Ornamentals

Kreativer Kunden-Versteher:
Tattoo-Profi Pat de Capper.

Pat aus Köln hat sein eigenes Tattoo Studio, die Pigment Gallery. Schon seit über 12 Jahren sticht er große und kleine Motive. Dabei ist ihm eins besonders wichtig: ganz nah an der Kundschaft zu sein, damit diese mit einem tollen Ergebnis nach Hause geht. Im Interview erzählt er auch über seinen Weg zum Tätowierer, seinen eigenen Motiven und besonders emotionalen Tattoos. 

„Mein erstes Tattoo hab ich 10 Jahre vor meiner Familie versteckt. Als ich es dann gesagt hab, hat aber besonders meine Oma locker reagiert.“

  • Pat
Pat

Dein Leben vor dem Tätowieren?
Es ging schon immer in die kreative Richtung. Und nach Ausbildung zum Drucker, Fachabi und Mediendesign-Studium bin ich über Umwege zum Tätowieren gekommen. 


Dein Style in 3 Worten?
Klein, aber fein!


Deine Inspirationsquelle? 
Mich inspiriert die Kunstepoche Blauer Reiter und alles, was geradlinig ist.


Emotionalstes Tattoo?
Ein andauerndes Projekt für eine Kundin, die gesundheitlich gesehen eine große Leidensgeschichte hat und sich aber nicht unterkriegen lässt.


Welches Motiv wirst du niemals vergessen?
Ein Schmetterling für eine junge Kundin, die kurz danach bei einem Autounfall verstorben ist. Ihrem Vater hab ich daraufhin ein Gedenk-Tattoo gestochen.


Lehnst du Motive ab?
Ja, wenn sie nicht zu meinem Stil passen, ich sie mir nicht zutraue oder wenn ich weiß, dass es einen Kollegen gibt, der sie besser umsetzen kann.


Schwierigste Körperstelle?
Super schwierig sind Achselhöhle und Intimbereich, vor allem wenn man mit Schattierungen arbeitet.


Deine persönliche Skin Story?
Ich tätowiere seit 12 Jahren und versuche dabei eher alle möglichen Stile, die ich mir zutraue, abzudecken – ich steche alles, was mir Spaß macht!


Dein eigenes Tattoo mit der größten Bedeutung?
Mein Opa, der vor Jahren verstorben ist!


Wer hat deine Tattoos gestochen?
Die meisten sind von Mike Dargas, der auch mein Lehrmeister war. Ansonsten verschiedenste Artists und zum Teil auch ich selbst.


Nervigstes Motiv?
Ich hab mal einem Kunden eine Art Kettenhemd gestochen – das Motiv hat sich immer wiederholt und war irgendwann echt nervig.


Wen würdest du nie tätowieren?
Hmm, die Mannschaft vom FC Bayern München (er lacht).


Wannado oder Kundenwunsch?
Für Wannados fehlt mir meistens die Zeit. Am liebsten arbeite ich die oft grandiosen Ideen meiner Kunden gemeinsam mit ihnen zu Motiven aus – und dann wird da oft auch ein Wannado daraus.


Totenkopf oder Schmetterling?
Team Schmetterling! Ich mag einfach keine Totenköpfe, weder auf meiner Haut, noch auf meinen Kleidungsstücken.


Du als Tattoo-Kunde: Mutig oder Memme?
Ich glaub ich bin ein schrecklicher Kunde. Ich halte zwar Schmerzen aus, aber habe keine Geduld mehr für das ganze Tattoo-Prozedere.


Deine Lieblingskunden?
Ich könnte glücklicher nicht sein, ich hab wunderbare Kunden.


No-Gos von Kunden?
Hauptsache, man ist freundlich. Ein Hallo und Danke wäre immer ganz cool.


Tabu-Stellen an deinem Körper?
Das Gesicht – da steche ich übrigens auch generell nicht. Obwohl es gerade von jüngeren Leuten oft angefragt wird.


Deine Eltern und dein Beruf?
Ganz witzige Story: Ich habe mein erstes Tattoo 10 Jahre vor meiner Familie versteckt – bis ich es dann gesagt hab. Meine Oma meinte dann nur locker: “Ahja, die sind wenigstens schöner als die hässlichen Tattoos vom Dachdecker.” Mit der Zeit hat sich meine Familie mit meinem Beruf arrangiert.


Dein Rat für das erste Tattoo?
Sucht euch Vorlagen und Inspiration von echten Bildern und nicht von anderen Tattoos!


Wurde dein Stil mal geklaut?
Damit beschäftige ich mich gar nicht – bei einigen Motiven kann man das Rad auch ehrlich gesagt nicht immer neu erfinden.


Was würdest du deiner Mutter tätowieren?
Das hab ich schon getan – und das war auch sehr emotional. In Gedenken an ihren Vater, also meinen Opa, hat sie am Handgelenk seinen Namen und das Geburtsdatum tätowiert.


Längste Tattoo-Session?
9 Stunden auf einer Convention: Ein Walt Disney Arm, Full Color – bei einer super taffen Kundin, die hätte auch noch länger durchgehalten.


Schönstes Gefühl beim Tätowieren?
Wenn ich merke, dass der Kunde richtig happy ist.


Tipps für Upcoming Artists?
Beharrlichkeit! Man muss dran bleiben und bereit sein, immer wieder etwas Neues zu lernen.


Welcher Artist soll dich noch tätowieren?
Ist mir ehrlich gesagt total egal. Früher war mir das wichtiger, aber es kommt viel mehr aufs Zwischenmenschliche mit dem Tätowierer an.


Wenn du nur noch einmal tätowieren könntest ... ?
… wünsche ich mir nur, dass der Kunde mit einem Lächeln aus der Tür geht!
 

Dein Rat für die Tattoo-Szene?
Mehr Zusammenarbeit – fördert den Austausch und teilt euer Wissen!

Pats Spezialgebiete: Blackwork, Geometric und Fineline
– So sieht das dann aus:

Kontakt Pat

@pat_decapper

The Pigment Gallery
Weissenburgstr. 32
50670 Köln